In der Diskussion um Neubau oder Sanierung der Sport- und Kulturhalle warnt die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Seeheim-Jugenheim vor unverantwortlichen finanziellen Risiken für die Gemeinde. Die von der Gemeindevertretung am 22.2.2018 favorisierte Variante „Neubau Mittellösung light“ sei mit langfristig hohen Belastungen für den Gemeindehaushalt verbunden und gefährde die Finanzierung anderer wichtiger Aufgaben, wie zum Beispiel die dringend notwendige Sanierungen von Straßen und Gebäuden.
Für die ins Auge gefasste Neubaulösung der Sport- und Kulturhalle werden im aktuellen Finanzierungskonzept vom Bürgermeister zurzeit 9,4 Millionen Euro veranschlagt, von denen 5,7 Millionen Euro über Kredite finanziert werden müssten. Nach Beratung dieses neuen Finanzierungskonzeptes fordert die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN wegen der untragbar hohen Kosten für die Neubaulösung die Beschränkung auf die grundhafte Sanierung der Halle. Diese grundhafte Sanierung würde mit 5,4 Millionen Euro nur etwas mehr als die Hälfte kosten. Bei vergleichbarem Finanzierungsplan bestehe dabei ein Kreditbedarf von 1,7 Millionen Euro – lediglich ein Drittel der Neubauvariante. Während bekanntermaßen bei Neubauten häufig mit unvorhergesehenen Kostensteigerungen zu rechnen ist, können bei der von Bündnis 90/DIE GRÜNEN verlangten Sanierungslösung zusätzliche Fördermittel beantragt werden, die für Sanierungen aber nicht für Neubauten vorgesehen sind.
In der Begründung für ihren Änderungsantrag verweisen die GRÜNEN auch auf den schon jetzt „zum Teil unzumutbaren und substanzverzehrenden Stau in der Unterhaltung der Infrastruktur in der Gemeinde“. Dafür werden laut Schätzungen der Verwaltung mehrere Millionen Euro veranschlagt. Allein die Straßen- und Gebäudeunterhaltung koste jährlich 1,2 Millionen Euro. Weitere 2,8 Millionen Euro erforderten anstehende Sanierungen für Haus Hufnagel, historische Rathäuser, Feuerwehr und Betriebshof. Die notwendige Entschlammung des Waldweihers schlage mit einer weiteren Million Euro zu Buche. Schließlich dürften auch die Bürgerhäuser der anderen Ortsteile nicht außer Acht gelassen werden. Die Sanierungskosten dafür werden auf bis zu 4 Millionen Euro geschätzt. „Hohe Kosten und Schulden für einen Neubau der Sport-und Kulturhalle werden diesen wichtigen Vorhaben die notwendige Finanzierung entziehen und die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde unverantwortlich überfordern“, heißt es im Antrag der GRÜNEN. Es gilt, sparsam zu sein, sich darauf zu beschränken, die Sport- und Kulturhalle grundhaft zu sanieren und auf diese Weise so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen. Denn darauf kommt es den Bürgerinnen und Bürgern und den Vereinen an.
Zum Artikel im Darmstädter Echo vom 07. September 2018 erklärt Dr. Walter Sydow, Fraktionsvorsitzender der Grünen Seeheim-Jugenheim:
„Der Bericht erweckt den Eindruck, dass die Abstimmungen zur Halle getroffen sind und mit dem Bau demnächst begonnen wird,“ so Dr. Sydow. „Diese Einschätzung halten wir für verfrüht und widersprechen dem Eindruck, dass wir Grüne dem Neubau der Halle in der jetzigen Planung zustimmen.“
Die Halle bietet die Möglichkeit, ein Ort der Begegnung zu sein und bietet Vereinen und Gruppen die Möglichkeit, ihren Trainingsbetrieb abzuhalten oder Veranstaltungen durchzuführen. Gleichwohl ist Seeheim-Jugenheim mehr als nur die Sport- und Kulturhalle. Die Situation der Kinderbetreuung im Ort ist nicht ausreichend und verlangt Investitionen unserer Gemeinde, um den Rechtsanspruch der Eltern zu gewährleisten. Andere Liegenschaften wie das Haus Hufnagel oder die Bürgerhalle der anderen Ortsteile haben auch einen Sanierungsstau. Und nicht zuletzt befinden sich viele Straßen in einem schlechten Zustand.
„Wir verkaufen nach aktuellen Stand für die Sport- und Kulturhalle Seeheim sprichwörtlich unser letztes Hemd und machen uns selber handlungsunfähig für diese auch dringend notwendigen Investitionsmaßnahmen,“ so Dr. Sydow. „Wir hoffen daher weiterhin, dass alternative Lösungen ernsthaft diskutiert werden und die Gesamtgemeinde im Blick behalten wird.“
Für den Fall, dass die aktuelle Planung umgesetzt wird haben die Grünen der externen Projektsteuerung zugestimmt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. „Dies ist aber keine Zustimmung zum Bau der Halle,“ so Dr. Sydow.
Am Montag den 11. April traf sich die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN in der Gemeindevertretung Seeheim-Jugenheim zu ihrer konstituierenden Fraktionssitzung.
Zum neuen Fraktionsvorsitzenden wurde Dr. Walter Sydow gewählt, der dieses Amt schon von 1991 bis 2006 inne hatte. „Unsere Fraktion hat sich zur letzten Legislaturperiode stark verändert und ich möchte mit meiner Erfahrung beitragen, unsere im Wahlprogramm festgelegten Ziele als starke Fraktion umsetzen zu können“ so Dr. Sydow. Claudia Schlipf-Traup, die das Amt der Fraktionsvorsitzenden in den letzten beiden Legislaturperioden begleitete, hat sich auf eigenen Wunsch aus der Gemeindevertretung zurückgezogen.
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