Sport- und Kulturhalle Seeheim: Im Voraus nachdenken!

Seeheim-Jugenheims GRÜNE mahnen zu sorgfältiger Abwägung

Die geschlossene Sport- und Kulturhalle in Seeheim stellt viele Vereine und Gruppen, die dort ihre Übungs- und Trainingseinheiten hatten, vor große Probleme und ist auch ein großer Einschnitt in das kulturelle Leben der Gemeinde.
„Aus diesem Grund ist es auch unser Anliegen, die Halle möglichst schnell wieder nutzen zu können,“ betont Torsten Leveringhaus, der Vorsitzende der Gemeindevertretung Seeheim-Jugenheim von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „Dies darf aber nicht zu einer jahrelangen Handlungsunfähigkeit der Gemeinde führen, die noch bei vielen andern Gebäuden und Straßen einen großen Investitionsstau hat.“
Ein Neubau der Halle wird – unabhängig von der Einbindung möglicher Fördermittel und dem Verkauf von kommunalem Eigentum – eine erhebliche Kreditaufnahme durch die Gemeinde notwendig machen. Schon eine konservativ angesetzte Kreditaufnahme in Höhe von fünf Millionen Euro würde die Gemeinde bei einem angenommenen Zins von nur 1,5% und einer Finanzierungsdauer von 20 Jahren jedes Jahr ca. 290.000 Euro kosten. Eine Summe, die durch Mehreinnahmen aus Steuern und Gebühren finanziert werden müsste.

„Nach bisherigen Schätzungen wird die Kreditaufnahme aber noch weitaus höher liegen müssen, wenn die derzeit favorisierte „Maximallösung“ weiterverfolgt wird“, so Leveringhaus weiter. „Die Gemeindeverwaltung hat uns dabei noch keine Fakten darüber vorgelegt, wieviel Gemeindeeigentum verkauft werden müsste, um überhaupt in die Nähe einer realistischen Finanzierung zu kommen.“

Die GRÜNEN plädieren daher seit mehreren Wochen für eine „ergebnisoffene“ Herangehensweise an das Problem. „Wir möchten auf der einen Seite mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammen herausfinden, was wirklich an diesem Standort gebraucht wird,“ so Walter Sydow, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN in der Gemeindevertretung. „Dabei wollen wir uns nicht schon vorab auf eine komplette Übernahme der jetzigen Nutzung festlegen. Ob es vorteilhaft ist, die Räumlichkeiten für die Gemeindeverwaltung in einem neuen Gebäude vorzusehen, muss ebenfalls noch ausgelotet werden. Zum anderen müssen alle Beteiligten und Entscheidungsträger wissen, welche finanziellen Opfer die Gemeinde und ihre Bürger bringen müssen.“
Denn der gerade erst eingeleitete Schuldenabbau der Gemeinde darf keinesfalls unter der Finanzierung einer neuen Halle leiden, wie die Kommunalaufsicht schon in einem Schreiben deutlich machte. Dies bedeutet, dass die Gemeinde eine solche Finanzierung nur durch Mehreinnahmen verwirklichen kann und darüber hinaus für mindestens zehn Jahre wohl keine weiteren großen Investitionen angehen kann. „Vor diesem Hintergrund sollten wir uns – bei aller Dringlichkeit – wirklich die Zeit nehmen, sehr gründlich zu überlegen, wie wir mit der Sport- und Kulturhalle weiter verfahren,“ so Leveringhaus abschließend.
Grundlegende Fakten für diese Überlegungen erhoffen sich die GRÜNEN dabei von der Bürgerversammlung am 9. März. Dort soll – nach einem Beschluss der Gemeindevertretung – die Gemeindeverwaltung offenlegen, welche Liegenschaften der Kommune zum Verkauf gebraucht werden müssten. Auch könnten in dieser Versammlung Bürgerinnen und Bürger Vorstellungen und Ideen formulieren, die man dann in den Entscheidungsgremien weiter diskutieren könne.
Die Bürgerversammlung beginnt um 19:30 Uhr in der Bürgerhalle in Jugenheim.

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