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GRÜNE:
Solarsiedlung
von SPD als Feigenblatt missbraucht
14.12.2009
Der
Rechnungshof hat vor kurzem die Ergebnisse der Vergleichenden Prüfung
zum Demografischen Wandel in Seeheim-Jugenheim vorgelegt, so Bürgermeister
Kühn in der Dezember-Sitzung der Gemeindevertretung. Der Gemeinde
wird demnach bis im Jahr 2020 ein Bevölkerungsrückgang
um 707 Einwohner und bis 2050 ein Rückgang um 3120 Einwohner
prognostiziert. Rechnerisch bedeutet dies einen Leerstand von 1462 Wohnungen
in Seeheim-Jugenheim im Jahr 2050. Erheblich weniger Einwohner müssen
künftig die bestehende Infrastruktur unterhalten, was mit mehrmaligen
hohen Kostensteigerungen bis zu 40 % für Wasser und Abwasser
verbunden sein wird. Jede zusätzliche Infrastruktur durch ein
weiteres Baugebiet erhöht diese Kosten.
Die Expertinnenkommission, die in verschiedenen Arbeitsgruppen Handlungsvorschläge
für den Umgang mit dem Demografischen Wandel in Seeheim-Jugenheim
erarbeitet hat, schlägt eine Umgestaltung der bestehenden Wohn-
und Infrastruktur vor. Für die Ausweisung von neuen Baugebieten
sieht die Expertinnenkommission keinen Bedarf. „Vor diesem Hintergrund
ist der Vorschlag der SPD in der Tränk eine Solarsiedlung zu
bauen geradezu absurd“, stellt die Fraktionsvorsitzende von Bündnis
90/Die Grünen, Claudia Schlipf-Traup, fest. „Die SPD will offensichtlich
mit einem ökologischen Feigenblatt ihre ungebremste Bauwut
überdecken. Ein neues Baugebiet in diesem dafür ungeeigneten
Bereich wird auch durch den ökologischen Zusatz „Solarsiedlung“
nicht akzeptabel.“
Anscheinend aus populistischen Gründen
fordert die SPD kontinuierlich Untersuchungen, Prognosen und Handlungskonzepte
zum Demografischen Wandel, weigert sich aber, so bedauern die Grünen,
die Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen und ihre Politik entsprechend
auszurichten. Ökologische Bauweisen sind mittlerweile bei vielen
Bauherren und Planern zum Glück Standard geworden und lassen
sich problemlos auch in innerörtlichen Baulücken verwirklichen.
Ebenso bietet die Altbausanierung vielfältige Möglichkeiten
dazu.
Wenn es darum geht die Gemeinde Seeheim-Jugenheim
ökologisch zu gestalten, gibt sich die SPD wenig konsequent.
Man muss sich nur an die Ablehnung der von den Grünen beantragten
Umstellung auf Strom aus regenerativen Energien vor wenigen Monaten
erinnern.
Die Erstellung eines innerörtlichen
Freiflächenkatasters als Grundlage für eine vernünftige,
der demografischen Entwicklung angepasste, städtebauliche Entwicklung
hat die SPD abgelehnt. Auch für Generationen übergreifende
Projekte hat sie sich bisher wenig aufgeschlossen gezeigt. Die Grünen
hatten anstatt der wenig überzeugenden Reihenhausbebauung in
der Kempenstraße den Bau eines Mehrgenerationenhauses
gefordert
und sind dabei auf taube Ohren gestoßen.
„Schade, dass die SPD grüne Konzepte für
schlechte Werbekampagnen missbraucht“, so beurteilen die Grünen
den SPD-Vorschlag.
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