Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Seeheim-Jugenheim

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"Erziehung braucht öffentliche Beteiligung"
Elfriede Schnitzspan referiert bei Bündnis 90/DIE GRÜNEN

12
.3.2006 


Am 9.März 2006 begrüßte Claudia Schlipf-Traup in der Bürgerhalle Jugenheim ca. 25 Interessierte, die der Einladung von Bündnis 90 /DIE GRÜNEN zum Vortrags- und Diskussionsabend mit dem Thema „Neue Herausforderungen in der Erziehung für Familien und Gesellschaft“ gefolgt waren.

Elfriede Schnitzspan, Diplom- Sozialpädagogin, Gründerin und Leiterin einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung im Landkreis Darmstadt - Dieburg schilderte in ihrem Referat eindrucksvoll, wie wichtig und vorbeugend eine qualitativ gute Kinder- und Jugendbetreuung in den Gemeinden sei. Nicht nur gesellschaftliche und soziale Gesichtspunkte sprächen ihrer Ansicht nach dafür sondern auch ökonomische. So hätten sich in der Zeit von 1990 bis 2001 die Ausgaben des Landkreises in der Kinder- und Jugendhilfe, die dort eingesetzt würde, wo massive Probleme in Familien aufträten, von 4,5 Millionen Euro auf  ca. 21,5  Millionen Euro jährlich gesteigert. Diese Kosten finanzieren die Kommunen über die Kreisumlage.

 Mit dem gesellschaftlichen Wandel und der Möglichkeit unterschiedlichster Lebensentürfe gehe ein zu beobachtender Präsenzverlust von Erwachsenen im Leben der Kinder einher. Aus verschiedensten Gründen seien heute in Familien häufig beide Elternteile berufstätig oder Kinder lebten nur mit einem Elternteil zusammen. Es bestehe zudem bei vielen Eltern eine große Unsicherheit, wie es möglich sei, das Gleichgewicht zu finden zwischen ausreichender Bedürfnisbefriedigung, positivem Leiten der Kinder und dem Setzen von Grenzen. Gleichzeitig könnten nur noch wenige Familien auf eine Großfamilienstruktur mit Großeltern, Onkeln und Tanten zurückgreifen, die die Eltern begleiten, Unterstützung leisten oder auch Erziehungsvorbilder sein könnten.

Nach Elfriede Schnitzspans Erfahrungen habe dies zur Folge, dass viele Kinder und Jugendliche zu wenige verlässliche Bezugspersonen hätten und  alleine, unbeaufsichtigt unterwegs seien. Dies könne man auf den Straßen beobachten, spiele sich auch vor dem Computer in Flatrates oder mit anderen Medien ab. In nicht seltenen Fällen käme es dann zu Verhaltensproblemen der Kinder und Jugendlichen. Um dies zu verhindern, seien für die Unterstützung der Erziehungsarbeit der Eltern bezahlbare Betreuungseinrichtungen, die mit ausreichendem und qualifiziertem Personal ausgestattet seien, unerlässlich. Die Eltern seien ebenso gefordert, neue Netzwerke zu knüpfen, sich Hilfen zu suchen. Sie bräuchten dabei die Unterstützung der Menschen in ihrer unmittelbarer Umgebung. Unterstützung sei hier bereits, dass man die Kinder und Jugendlichen ernst nehme, sich beteilige und beispielsweise bei einem Streit nachfrage, was los sei, ohne dabei zu werten oder zu urteilen.

Die Fragen im Anschluss an das Referat und die lebhafte Diskussion der TeilnehmerInnen zeigte, dass Erziehung die aktive Beteiligung aller BürgerInnen und jeder Generation bedarf. Jede einzelne Person ist gefordert, zu einem familienfreundlichen Klima beizutragen. Parallel muss es in der Gemeinde ein verlässliches und qualifiziertes Betreuungsangebot vom Säuglingsalter bis zum Ende der Pubertät geben.

Elfriede Schnitzspan schloß mit einem Zitat von Professor Haim Omer von der Universität Tel Aviv: " Um ein Kind zu erziehen, braucht man ein ganzes Dorf."  und der Aufforderung: "Tun wir alles, um ein solches Dorf herzustellen."

„Die GRÜNEN,“ so ergänzt Claudia Schlipf-Traup, „sehen durch diesen Vortrag erneut die Wichtigkeit ihres Ziels bestätigt, die Kinderbetreuung in Seeheim-Jugenheim bedarfsgerecht und mit einem guten Qualitätsstandard sicherzustellen sowie die Konzepte für eine familienfreundliche Gemeinde weiterzuentwickeln.“

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