Seeheim-Jugenheim soll „Fairtrade-Gemeinde“ werden

Die Gemeinde Seeheim-Jugenheim soll sich um den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ bewerben und die Voraussetzungen für die Erlangung dieses Titels schaffen. Dies hat die Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN in der Gemeindevertretung beantragt.

Für den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ müssen fünf Kriterien erfüllt sein: Bei gemeindeeigenen Veranstaltungen muss Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt werden. Es muss eine bestimmte Mindestanzahl an Geschäften und Gastronomiebetrieben Fairtrade-Produkte anbieten. In mindestens einer kommunalen Einrichtung, z.B. einer Kindertagesstätte müssen Fairtrade-Produkte verwendet werden und Bildungsaktivitäten dazu stattfinden. Eine lokale Steuerungsgruppe muss gebildet werden, die die Fairtrade-Aktivitäten koordiniert und die Presse muss regelmäßig über die Aktivitäten berichten.

„Fairtrade spielt schon jetzt in unserer Gemeinde eine große Rolle“, so Torsten Schulz, Gemeindevertreter für Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „Fairtrade-Produkte werden bereits von einer Anzahl von Geschäften und Initiativen angeboten. So ist ein Kriterium in Seeheim-Jugenheim schon erfüllt.“ Was bedeutet Fairtrade? Im Fokus des Fairen Handels stehen immer die Produzenten aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Mehr als 1,2 Millionen Kleinbauern und ArbeiterInnen mit ihren Familien in über 60 Ländern können durch den Handel mit Produkten, die das Siegel Fairtrade tragen, ihre Lebensgrundlage verbessern. Denn Fairtrade steht für faire Preise, langfristige Handelsbeziehungen, soziale und gesunde Arbeitsbedingungen und Schutz der Umwelt. Ausbeutung durch Zwangs- oder Kinderarbeit ist verboten. Die Verbraucher sollten bereit sein, einen etwas höheren Preis zu zahlen, damit die erzeugenden Kleinbauern und ArbeiterInnen in der so genannten Dritten Welt einen fairen Preis für ihre Arbeit erhalten. Ökologische und ökonomische Grundsätze werden so mit sozialen Standards vereint. „Fairtrade-Gemeinde zu werden, bedeutet, ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen und im Alltag das Bewusstsein der Konsumenten dafür zu verbessern. Dies ist uns ein wichtiges Anliegen“, begründet Torsten Schulz die Initiative der GRÜNEN zur Fairtrade-Gemeinde Seeheim-Jugenheim.

Die Kampagne Fairtrade Towns startete im Jahr 2000 in Großbritannien. Inzwischen bewerben sich in 24 Ländern über 1 000 Städte um den Titel „Fairtrade Town“. Beispielkommunen aus unserer Region, welche schon den Titel „Fairtrade-Stadt“ tragen, sind Bickenbach, Heppenheim und Bensheim. Die Städte Darmstadt, Neu-Isenburg, Langen und Dreieich sowie die Gemeinde Mühltal streben die Erlangung an. Ausführliche Informationen zu der Kampagne finden sich im Internet unter www.fairtrade-towns.de.

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