Die Grünen laden am 1. September zum Besuch der Gedenkstätte KZ Osthofen ein

Führung mit anschließender Einkehr in Straußwirtschaft

Am Samstag dem 1. September besuchen Bündnis 90/Die Grünen Seeheim-Jugenheim die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Osthofen bei Worms. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen. Um 12 Uhr beginnt die kostenlose Führung in der Gedenkstätte. Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrradtour dorthin ist um 9.30 Uhr an der Buswendeschleife (Gashäuschen) am Schuldorf. Die Fahrradtour führt über die Rheinfähre bei Gernsheim nach Osthofen. Die Streckenlänge beträgt circa 27 km. Bei Regen, oder alternativ, gibt es um 11 Uhr am Schuldorfparkplatz einen Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrt mit dem Auto. Nach der eineinhalb- bis zweistündigen Führung durch die Gedenkstätte können sich die Teilnehmer in einer Straußwirtschaft für die Rückfahrt stärken. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit Joachim Dietermann statt. Er lebt seit einigen Jahren in Jugenheim und war als damaliger Gemeindepfarrer in Osthofen einer der Initiatoren für die Einrichtung der Gedenkstätte.

Das Konzentrationslager Osthofen wurde am 6. März 1933 eröffnet, nur einen Tag nach dem Sieg der Nationalsozialisten bei der Reichstagswahl. Zur damaligen Zeit gehörte Osthofen zum Volksstaat Hessen und nicht wie heute zu Rheinland-Pfalz.

Das Konzentrationslager hat für Seeheim-Jugenheim und die Bergstraße eine besondere Bedeutung. Viele der dort Inhaftierten kamen aus dem Gebiet der Bergstraße, auch aus Seeheim und Jugenheim. Eines der Opfer war Odin Greiner, Sohn des Jugenheimer Künstlers, Predigers und Kommunisten Daniel Greiner. Andere Inhaftierte aus unserem heutigen Gemeindegebiet waren Adam Hechler, Philip Johann Eisinger, Heinrich Schaaf III und Heinrich Mütz. Über deren Geschichte wird in der Dokumentation „Opfer des Nationalsozialismus aus Seeheim-Jugenheim“, die von der Gemeinde im Frühjahr 2012 herausgegeben wurde, berichtet. Das Lager, das im Zuge der Zentralisierung der Konzentrationslager bereits im Juli 1934 aufgelöst wurde, wurde von der NSDAP für die politisch Andersdenkenden, wie z.B. Sozialisten, Kommunisten oder Zentrumskatholiken geschaffen. Der Zweck war ihre Einschüchterung, man wollte sie mundtot machen. Die Gefangenen wurden misshandelt und gedemütigt, sie mussten unter schlechten hygienischen Verhältnissen leben.

Der Roman »Das siebte Kreuz« von Anna Seghers nimmt seinen Beginn im KZ Osthofen.

Weitere Informationen findet man unter anderem in
www.projektosthofen-gedenkstaette.de
www.ns-dokuzentrum-rlp.de
www.hans-dieter-arntz.de/gedenkstaette_kz_osthofen.html (Das siebte Kreuz)

Um die Planungen zu erleichtern, bitten die GRÜNEN um Voranmeldung unter Tel. 06257/868210 oder dorothea-ehm|at|gmx.de.

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